Haboob

2008-2012

Die neue Grenze im Westen ist der sich immer weiter ausbreitende Stadtrand. Haboob ist ein fesselndes Porträt einer kleinen Wüstenstadt, die im Kreuzfeuer zwischen Bodenspekulanten und Nutznießern der Wachstumsmaschine steht. Das Ergebnis ist ein bildhaftes Dokument von Zivilisation und Barbarei.
Andrew Ross, Autor von Bird on Fire: Lektionen aus der am wenigsten nachhaltigen Stadt der Welt

Eine Fortsetzung des 2007 erschienenen Buches HIGLEY, das den plötzlichen materiellen “Fortschritt” von Higley, Arizona, dokumentierte, einer Bauerngemeinde, die durch den boomenden Wohnungsmarkt des amerikanischen Westens verändert wurde. Als Higley sein Ackerland gegen Wohnsiedlungen eintauschte, stand die Gemeinde scheinbar an der Schwelle zu einem neuen amerikanischen Traum.

HIGLEY hat jedoch gezeigt, dass die Fotografie oft nicht die Wahrheit zeigt und noch weniger die Zukunft vorhersagen kann. Mit HABOOB, einem neuen Exposé über den finanziellen Zusammenbruch und den Immobiliencrash, der Higley nach 2008 heimsuchte, deckt Andrew Phelps’ neues Werk die Fassade, die Instabilität und die Anfälligkeit des Kapitalismus auf, wenn er unkontrolliert ist.

Das East Valley ist berühmt für zerstörerische sommerliche Sandstürme, so genannte Haboobs, die dadurch entstehen, dass die warme Luft am Abend abkühlt, schnell abfällt und Massen von heißem Sand in die Luft schleudert. Während Higleys Vision des neuen amerikanischen Traums schwindet, ist der Haboob eine passende Metapher für die Angst und Instabilität, die in der urbanen Mittelschicht der USA so weit verbreitet sind. Nachdem sie ihre Zukunft auf das Versprechen von einfachem Wachstum und Subprime-Zinsen gesetzt hatte, hat dieser neue HABOOB Higley in einem sozialen und wirtschaftlichen Niemandsland gefangen. Während die Fassade einer einst utopischen, homogenen Vision verblasst, wird die Identität der Stadt erneut reformiert und umgestaltet.